Rechtzeitig gewarnt

28.02.2018

Assistenzsystem Linde Safety Guard verhindert Unfälle

Wenn Fußgänger und Gabelstapler auf engem Raum zusammenarbeiten, gibt es nach wie vor große Risiken. Kommt es zum Unfall, können die Schäden immens sein. Mit dem neuartigen Assistenzsystem Linde Safety Guard von Linde Material Handling werden Personen und Fahrer jetzt frühzeitig voreinander gewarnt– sogar durch Wände hindurch.

„Die größte Gefahr“, sagt Alexandra Mertel, Projektmanagerin bei Linde Material Handling, „ist in den Werken da, wo Mensch und Fahrzeug aufeinandertreffen.“ Das bestätigt auch eine Studie der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz: 68 Prozent der europäischen Unternehmen geben an, dass immer noch ein hohes Unfallrisiko bei der Arbeit mit Fahrzeugen bestehe. Zwar piept und blinkt es bereits in vielen Produktionswerken und Lagerhallen, um Fußgänger und Gabelstapler voreinander zu warnen und so folgenreiche und kostspielige Unfälle zu vermeiden. Problem ist jedoch, dass diese Assistenzsysteme alle Fußgänger im Umkreis pauschal warnen. Die Folge: eine Reizüberflutung an Signalen, die irgendwann nicht mehr vollständig wahrgenommen werden.

Die Lösung: eine punktuelle Warnung

Der Linde Safety Guard warnt dagegen nur, wenn wirklich Gefahr droht, denn das Konzept basiert auf der Ortung von Fahrzeug und Fußgänger. „Auf diese Weise gelingt eine punktuelle Warnung – und zwar auf bis zu zehn Zentimeter genau“, sagt Mertel. Alles, was dafür nötig ist: eine nur 12 x 7,5 cm Zentimeter große, fest installierte Einrichtung am Fahrzeug (Truck Unit) und eine mobile Einheit (Portable Unit) für den Fußgänger, die er am Körper trägt. Der Clou dabei: Der Fußgänger „spürt“ die Gefahr, da das mobile Gerät ihn nicht nur akustisch und optisch warnt, sondern auch mittels Vibrationen. Der Mehrwert für den Fahrer: Zusätzlich zur Warnung bekommt er auf dem Display angezeigt, wie viele Personen sich in der Warnzone befinden und aus welcher Richtung sie sich dem Fahrzeug nähern.

„Ein großer Vorteil ist, dass der Linde Safety Guard durch Wände, Regale und Tore hindurchsieht“, sagt Mertel. Oft sind Gebäude nach und nach erweitert worden und daher verwinkelt. Nicht selten liegen Fahrwege direkt neben Türen. Dank der Ultra-Breitband-Technologie im 4-Gigahertz-Bereich geht das Signal durch Mauern hindurch, sodass ein Fußgänger noch vor dem Öffnen der Tür vor dem herannahenden Flurförderzeug gewarnt wird. Andere Netzwerke wie zum Beispiel WLAN, Bluetooth oder RFID werden nicht beeinträchtigt.

Automatische Reduzierung der Geschwindigkeit

Ein Grund dafür, dass es in manchen Bereichen häufig zu Unfällen kommt, ist eine erhöhte Geschwindigkeit. „An unübersichtlichen Kreuzungen und Ecken sowie in Bereichen, in denen Personen häufig den Weg kreuzen, beobachten wir ein erhöhtes Unfallrisiko“, sagt Elke Karnarski, Produktmanagerin Service bei Linde Material Handling. Beim Safety Guard können mithilfe des „Zone Markers“ Bereiche definiert werden, in denen langsamer gefahren werden soll. Befährt ein Fahrzeug eine solche Zone, reduziert das System automatisch auf die maximal erlaubte Geschwindigkeit.

Der Safety Guard funktioniert jedoch nicht nur von Person zu Stapler, sondern auch von Stapler zu Stapler. Drohen sich zwei Fahrzeuge zu kreuzen, werden beide Fahrer durch ihre Truck Unit gewarnt und erhalten die Information, aus welcher Richtung sich ein Fahrzeug nähert. Dank seines modularen Aufbaus kann das System leicht und unkompliziert installiert werden. Auch die Warnzonen sind individuell konfigurierbar. „Künftig wollen wir den Linde Safety Guard sowohl als Nachrüstlösung als auch als Serienoption für Neufahrzeuge anbieten“, sagt Michael Fuchs, Produktmanager Spare Parts bei Linde Material Handling.

Damit ist der Linde Safety Guard ein wichtiger Bestandteil des Linde-Sicherheitsansatzes „Vision Zero. Safety in your world“, der ein klares Ziel verfolgt: die Zahl der Arbeitsunfälle im Warenumschlag mittelfristig auf null zu reduzieren.

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Fachpresse

Heike Oder